Im 18. Jahrhundert machten sich neuankommende Siedler in Nordamerika mit dem Sonnenhut (Echinacea) vertraut, den sie durch die Ureinwohner kennengelernt hatten. In der traditionellen Medizin war dort vor allem der Presssaft der Pflanze bei der Behandlung von Wunden und Schlangenbissen verbreitet. Man war überzeugt, dass das Kauen der Wurzel während der Jagd den Körper stärkte, um Infektionen vorzubeugen. Obwohl diese Vorzüge bekannt waren, fand der Sonnenhut erst im 20. Jahrhundert Eingang in die europäische Pflanzenheilkunde. Viele seiner Anwendungen wurden mittlerweile durch aktuelle wissenschaftliche Forschung untermauert.
Aktivität der Fresszellen erhöhen Die modernen Daten unterstreichen die Wirkung von Polysacchariden im Sonnenhut, die sowohl in der Wurzel als auch in den oberirdischen Pflanzenteilen zu finden sind. Diese natürlichen Stoffe können die Aktivität bestimmter Immunzellen, den sogenannten Fresszellen, erhöhen und die Anzahl der weißen Blutkörperchen, der Leukozyten, steigern. Bei frühzeitiger Einnahme kann Sonnenhut dadurch helfen, Erkältungen vorzubeugen oder deren Dauer zu verkürzen. Diese Erkenntnisse sind auch auf bakterielle Infektionen der Harnwege anwendbar.
Daher empfehlen Fachgesellschaften den Einsatz von Sonnenhut in Form von Frischpflanzenpresssäften sowie Trocken- oder Flüssigextrakten bei wiederkehrenden Infektionen der Atem- und der Harnwege. Nebenwirkungen treten selten auf. Es sollte jedoch beachtet werden, dass, wie bei anderen Immunstimulanzien auch, bei der Anwendung von Sonnenhutpräparaten bestehende Autoimmunerkrankungen und Allergien verschlimmert werden können.
von unserem Kräuterexperten Mag. Arnold Achmüller https://krautundwurzel.com/