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ESSEN & GENIESSEN

Alles Käse

Vom herzhaften Bierkäse aus dem Pinzgau bis zum milden Mostviertler Schofkas aus Niederösterreich: Käse ist bei Herr und Frau Österreicher sehr beliebt und ganz besonders die heimischen Käsesorten. Eine kleine, aber feine Genussreise durch die regionale Käsewelt. Von Andrea Reimann

Käse ist hierzulande in aller Munde. Rund 22 kg isst jeder Österreicher pro Jahr. Das Geschmacks-Multitalent Käse passt auch irgendwie immer dazu: Ob am Morgen auf das Frühstücksweckerl, überbacken als Auflauf oder auf der Pizza als beliebte Mittagsmahlzeit oder abends als ganz besonderer Gaumenschmaus mit Weintrauben und Weißbrot oder ganz einfach in Kombination mit einem Glas Wein. Und das Schöne daran, Österreich kann mit zahlreichen regionalen Käsekostbarkeiten aufwarten. 

Jenseits von Mozzarella, Gouda & Co. 
Wir haben uns mittlerweile erfolgreich einen Namen als Käsenation gemacht und sind nicht nur national, sondern auch international bekannt für besondere Käsevielfalt. Rund 400 heimische Käsesorten kann Österreich auftischen. Wir servieren Ihnen ein paar beliebte regionale Käsesorten. 

Montafoner Kees. Der Montafoner Sura Kees, auch Montafoner Sauerkäse genannt, besteht zum Großteil aus Sauermilch und stammt aus der gleichnamigen Region in Vorarlberg. Seit dem 12. Jahrhundert wird der Montafoner Sura Kees dort hergestellt. Er schmeckt je nach Reifegrad mild-aromatisch bis mild-säuerlich.Traditionell wird er gerne für die typischen Vorarlberger Keesknöpfli verwendet. 

Innviertler Abgereifter. Auch ein Innviertler Abgereifter, kurz Ab’greifter oder Graukäse, ist ein Sauermilchkäse aus dem Innviertel in Oberösterreich. Der Käse mit einem würzig-intensiven Geschmack, der aus Magermilch hergestellt wird, entstand als Nebenprodukt bei der Butterherstellung. Am besten schmeckt er auf einem einfachen Butterbrot oder mariniert mit Kürbiskernöl, Essig und Zwiebeln. 

Pinzgauer Bierkäse. Der Pinzgauer Bierkäse verkörpert ein herzhaftes Stück Käsekultur aus der gleichnamigen Region im Westen des Bundeslandes Salzburg. Der würzig-kräftige Schnittkäse hat sich sogar einen Platz auf der Liste der „traditionellen österreichischen Lebensmittel“ des Landwirtschaftsministeriums gesichert. Seinen Namen verdankt der Bierkäse übrigens den in Bier getränkten Tüchern, in die er gewickelt wird. Sein Geschmack passt aber auch perfekt zu Bier. 

Tiroler Adler. Mindestens sieben Monate lang reift der Tiroler Adler. Während der Reifezeit wird der Hartkäse mit Rotkulturen gepflegt, die dem Käse seinen typischen Geschmack geben. Er ist beliebt für typische Tiroler Gerichte wie Tiroler Käsespätzle. Aber er schmeckt genauso gut auf einem kräftigen Bauernbrot. 

Österkron. Der österreichische Edelschimmelkäse ist ein kräftig-pikanter Weichkäse, der seit Jahren in Gröbming in der Steiermark hergestellt wird. Erst 2023 wurde der Schärdinger Österkron wieder ausgezeichnet. Er erhielt bei den World Cheese Awards, eine Veranstaltung, bei der 4000 Käsesorten aus 40 Ländern eingereicht wurden, die Goldmedaille. Der Grünschimmelkäse harmoniert gut mit Trauben, frischem Gebäck oder weißem Brot. Er passt aber genauso gut zu herzhaften Saucen für Nudelgerichte. 

Erzherzog Johann. Erzherzog Johann ist ein typischer Hartkäse, der aus frischer Rohmilch hergestellt wird. Er hat schon einige Titel bei internationalen und nationalen Käse-Wettbewerben gewonnen. 2023 erhielt er etwa den AMA-Käsekaiser, eine rot-weiß-rote Auszeichnung für besondere österreichische Käse-Spezialitäten. Der steirische Gewinner hat eine Reifezeit von mindestens 6 Monaten und besticht mit seinem typisch würzig- pikanten Geschmack. 

Mostviertler Schofkas. Im niederösterreichischen Mostviertel hat die Schafhaltung eine lange Tradition. Kein Wunder also, dass der milde „Mostviertler Schofkas“ auf vielen Speisekarten von lokalen Wirtshäusern und Heurigen zu finden ist. Die genussvolle Rolle wird traditionell mit Schnittlauch, Salz und Pfeffer gewürzt. 

Mondseer. Der Mondseer ist ein typisch österreichischer Schnittkäse, der im Salzkammergut am Mondsee entstanden ist. Der Legende nach sollen französische Soldaten versucht haben, einen französischen Weichkäse herzustellen. Heraus kam der Mondseer, ein Schnittkäse mit weichem Teig. Damit die Form des leicht herben Käses, der traditionell mit Salzwasser und Rotkulturbakterien behandelt wird, erhalten bleibt, wurde er seit alters her in Schachteln verpackt. Daher stammt auch der Name Mondseer-Schachtelkäse. 

Glundner Kas. Dass Sauermilchkäse eine lange Tradition in Österreich besitzt, zeigt sich auch am Kärntner „Glundner Kas“. Der intensiv-kräftige Kochkäse wird aus gereiftem Topfen mit Salz, Kümmel und Pfeffer hergestellt. Die traditionelle Käsespezialität aus Kärnten wird in einer Pfanne geschmolzen und dann „gelunden“ (geröstet). Traditionell serviert man ihn zur Jause mit Brot und Butter.

Was bedeutet das Kürzel „Fett i. Tr.“?
„Fett i. Tr.“ steht für „Fett in Trockenmasse“. Es gibt an, wie hoch der Fettgehalt nach Abzug des Wassergehalts im Käse ist. Etwas verwirrend ist die Tatsache, dass der Fettgehalt in der Trockenmasse höher ist als der absolute Fettgehalt. Steht auf einem Käse „45 Prozent Fett i. Tr.“, wie das etwa beim Mondseer-Schachtelkäse sein kann, bedeutet es nicht, dass der Käse zu 45 Prozent aus Fett besteht. Der Gesamtfettanteil liegt viel niedriger, bei rund 27 Prozent.

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